2019 brachte DSM eine mikrobielle "Muramidase" - Balancius TM - auf den Markt. Der Futterzusatz - der eigentlich ein Enzym ist - spaltet bakterielle Peptidoglycane im Dünndarm in kleinere Bestandteile auf, so dass sie im Darm weniger oder keine Entzündungsreaktionen hervorrufen. Zwei Jahre nach seiner Einführung wurden nun viele neue Tests durchgeführt, auch unter praktischen Bedingungen.

[Text von: ir. M. van den Brink]

Peptidoglycane kommen hauptsächlich in toten Darmbakterien vor. Diese sind reichlich in der Biomasse enthalten, die sich im Darmtrakt befindet, insbesondere in der Zellwand toter grampositiver Bakterien.
 
Bei einer Dysbakteriose wird das mikrobielle Leben im Darm gründlich gestört. Durch zusätzliche Zellteilung und Tod entsteht dann viel neue Biomasse. Diese Biomasse besteht hauptsächlich aus Fragmenten bakterieller Zellwände, die wiederum reich an Peptidoglykanen sind. Diese bedeuten nicht nur eine Verschwendung von Futtermittelnährstoffen, sondern belasten auch den Stoffwechsel zusätzlich, da Peptidoglykane auch im Darm bestimmte Entzündungsreaktionen hervorrufen.
 
Prof. Prof. R. Ducatelle (UGent) hat im vergangenen Jahr gezeigt, dass Balancius aufgrund seiner entzündungshemmenden Wirkung einen positiven Einfluss auf die Integrität der Darmwand hat. Dies erklärt sofort die in verschiedenen Studien nachgewiesene verbesserte Nährstoffaufnahme.
 
Neue Tierversuche
Zusätzlich zu den erforderlichen Registrierungstests wurden inzwischen verschiedene (halb-) praktische Tests in verschiedenen Ländern weltweit durchgeführt, einschließlich in Nordwesteuropa. Im Jahr 2020 wurden beispielsweise sechs groß angelegte praktische Versuche mit Balancius an regulären Broilern in Belgien, den Niederlanden, Frankreich und dem Vereinigten Königreich durchgeführt. Die verwendeten Dosierungen entsprechen den empfohlenen Dosierungen (25.000 - 35.000 LSU Muramidase pro kg Endfutter).
 
Verbesserte zootechnische Leistung bestätigt
Die Zugabe von Balancius in diesen Feldversuchen verbesserte das Wachstum (+ 1 bis 2%) und die Futterverwertung (2 - 3 Punkte brutto) kontinuierlich. Der niederländische Feldversuch zeigte, dass die Zugabe von Balancius zu einer allmählicheren Futteraufnahme (weniger Futtereinbruch) und einem niedrigeren Wasser / Futter-Verhältnis führte. In einigen dieser Feldversuche wurde auch ein Trend zu weniger Fußpolsterläsionen festgestellt.
 
Basierend auf den obigen Ergebnissen stieg der durchschnittliche Futtergewinn um 2 Cent pro eingestelltem Küken.
In einem der französischen Versuche wurden auch die Auswirkungen auf die Schlachtqualität untersucht. Die Zugabe von Balancius ging mit einer signifikanten Verbesserung der Schlachtausbeute (Grillprozentsatz) einher, wobei zahlenmäßig mehr Filet und weniger Fett im Schlachtkörper vorhanden waren.
 
EU-Registrierung
Balancius ist jetzt EU-registriert für Broiler, Puten und Züchter. Die empfohlene Dosis beträgt mindestens 35.000 LSU pro kg Endfutter für junge Küken (0 - 4 Wochen) und 25.000 LSU / kg Futter für ältere Tiere.
 
Für weitere Fragen und Details zu dieser Untersuchung wenden Sie sich bitte an Ihren Ansprechpartner in Stroe.
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