Die aktive Unterstützung des Immunsystems durch die Ernährung hält die Tiere länger gesund. Täglich müssen sie sich gegen Krankheitserreger (Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten) und Giftstoffe wehren, die überall lauern. Achten Sie auf das Lebensstadium des Tieres.
Der Ernährungszustand hat einen großen Einfluss auf die Erregerresistenz und das Fortschreiten der Krankheit bei infizierten Tieren. Der Schwerpunkt in der Literatur liegt auf Nährstoffdefiziten und der Modulation von Immunreaktion. Erforscht wurde der Mangel an Eiweiß, Energie, Vitamin A, D, E, C, Vitaminen des B-Komplexes, Selen, Eisen, Zink und Kupfer. Die folgenden Beziehungen wurden hergestellt:
  • Βitterkarotin und Vitamin A stimulieren die zelluläre und humorale Immunreaktion
  • Mehrere Vitamine B sind mit einer verbesserten Immunität verbunden
  • Eine hohe Konzentration von Vitamin C stimuliert die Wirksamkeit der weißen Blutkörperchen bei der Beseitigung von Bakterien
  • Vitamin D steuert die Aktivität von T- und B-Lymphozyten, die für das adaptive Immunsystem wichtig sind
Vitamin A und β-Karotin
Ausreichend Vitamin A in der Ernährung ist essentiell für ein gutes und schnell funktionierendes Immunsystem. Achten Sie darauf besonders während der Entwicklung eines Jungtieres und bei Infektionen. Ein Mangel wurde mit einer geschwächten und verzögerten Immunfunktion in Verbindung gebracht, wie z. B. einer verminderten Wirksamkeit der Schleimhäute. Vitamin A wird sowohl für das angeborene als auch für das adaptive Immunsystem benötigt. Phagozyten sowie T- und B-Lymphozyten können ohne Vitamin A nicht richtig funktionieren.
 
In der Natur stammt das gesamte Vitamin A aus pflanzlichen Carotinoiden. Um ein Carotinoid in Vitamin A umzuwandeln, muss das Molekül zunächst gespalten werden. Dieser Prozess ist sehr ineffizient und Katzen sind dazu nicht in der Lage. Die Zugabe von β-Carotin zur Nahrung bietet eine Lösung, denn es stimuliert die zelluläre und humorale Immunantwort und wirkt als Antioxidans. Studien zeigen, dass Welpen, die β-Carotin erhalten, auch bessere allgemeine und spezifische Immunreaktionen zeigen.
 
Vitamine B
Eine Reihe von B-Vitaminen sind mit dem Immunsystem verbunden. Ein Mangel an Vitamin B6 führt dazu, dass weniger Lymphozyten produziert werden, was die Reaktion der Antikörper verlangsamt.
Niacin (Vitamin B3) ist wichtig für gesunde Haut und Schleimhäute. Ein Mangel reduziert ihre Wirksamkeit als natürliche Barriere und lässt Krankheitserreger leichter in den Körper eindringen. Hunde können Niacin aus Tryptophan herstellen, Katzen kaum. Deshalb ist es für Katzen besonders wichtig, Niacin über das Futter zuzuführen.
 
Vitamin B12 ist notwendig für den Aufbau von Proteinen und DNA. Ein Mangel kann auch das Immunsystem schädigen. Vitamin B6 und Folsäure spielen eine Rolle beim Proteinaufbau. Eine unzureichende Zufuhr dieser Vitamine hat verschiedene Auswirkungen auf das Immunsystem, u. a. eine verminderte Aktivität der NK-Zellen und eine verminderte Produktion von Zellen (u. a. basophile Granulozyten und Mastozyten), die über den Signalstoff Histamin Botschaften im Immunsystem weiterleiten.
Schließlich kann ein Vitamin B1-Mangel die Produktion von Cholesterin und Fettsäuren beeinträchtigen, die die Membranfunktion unterstützen. Die Membran bildet auch eine Barriere gegen Krankheitserreger.
 
Vitamine C
Vitamin C ist bekannt für seine Funktion im Immunsystem. Niedrige Blutspiegel von Vitamin C wurden mit einer verminderten bakteriziden Aktivität der weißen Blutkörperchen in Verbindung gebracht. Weiße Blutkörperchen benötigen eine hohe Konzentration an Vitamin C, das auch ein starkes Antioxidans ist. Außerdem ist es essentiell für die Produktion von Kollagen, das die Zellen für ihre Barrierefunktion zusammenhält. Bei einem Mangel an Vitamin C heilen Wunden weniger schnell, so dass (mehr) Krankheitserreger in den Körper gelangen können.
 
Vitamine D
Verschiedene Immunzellen (B- und T-Zellen, Makrophagen und dendritische Zellen) enthalten Vitamin-D-Rezeptoren. Enzyme wandeln Vitamin D3 in den aktiven Vitamin-D-Metaboliten um, der sich an den Rezeptor bindet und dann das Immunsystem beeinflussen kann. Ein Mangel ist mit einem Anstieg der Autoimmunität verbunden, da Vitamin D auch das Immunsystem in Schach hält. Darüber hinaus wurde ein erhöhtes Risiko für Infektionen beobachtet. Vitamin D aktiviert u. a. Zytokine von Makrophagen, die Bakterien angreifen.
 
Vitamine E
Vitamin E ist das wichtigste fettlösliche Vitamin. Es wirkt als Antioxidans im Plasma, den roten Blutkörperchen und den Geweben. Es macht freie Radikale unschädlich und verhindert u.a. oxidative Schäden an mehrfach ungesättigten Fettsäuren in den Zellmembranen.
 
Ein Mangel an Vitamin E in der Ernährung beeinträchtigt die Funktion des Immunsystems. Obwohl Mangelerscheinungen selten sind, kann zusätzliches Vitamin E über den Grundbedarf des Tieres hinaus von Vorteil sein. Studien zeigen, dass es die Funktion des Immunsystems verbessern und das Risiko von Infektionen verringern kann, besonders bei älteren Tieren. Diese Effekte werden durch eine verbesserte Funktion von T-Zellen, Lymphozytenproliferation, IL-2-Produktion und T-Helferzellen erklärt.