Masthähnchen sind im Alter von 17 bis 25 Tagen einem erhöhten Kokzidiosedruck ausgesetzt. Eine Infektion der Darmwand durch die Eimeria-Protozoen führt zu einer Entzündungsreaktion. Dies kann zu einem erhöhten Knochenabbau mit verminderter Mobilität als Folge führen. Das europäische Projekt Prohealth hat den Einfluss von Vitamin D3 auf die Mobilität von Masthähnchen während einer Kokzidiose-Infektion untersucht. Infolge der Kokzidiose-Infektion nimmt der Serumgehalt an 25-OH-Vitamin D3 ab und verringert sich die Knochenmineralisierung. Unter diesen Bedingungen ist die Verwendung von Rovimix HyD die effizienteste Methode, um den Serumgehalt an 25-OH-Vitamin D3 zu erhöhen und die Knochenmineralisierung und Mobilität zu verbessern. Dies wurde auch in den zahlreichen durchgeführten Praxisversuchen bestätigt.
Eine steigende Nachfrage nach tierischen Produkten in Kombination mit einer wachsenden Weltbevölkerung führt zu einer intensiveren Tierproduktion. Diese Entwicklung hat jedoch auch einen Preis: Zunehmende Produktionskrankheiten wirken sich auf die Gesundheit und das Wohlergehen der Tiere aus, was zu einer geringeren zootechnischen Leistung, einem höheren CO2-Fußabdruck und einem höheren Antibiotikaeinsatz führt. 22 Partner, darunter die Universität Gent, aus zehn europäischen Mitgliedstaaten nahmen am europäischen Projekt ProHealth (2013-2018) teil. Ziel des Projekts ist es, die Gesundheit, das Wohlergehen und die Produktqualität von Schweinen, Masthähnchen, Legehennen und Puten auf wirtschaftliche und umweltfreundliche Weise zu verbessern. Um dies zu erreichen, wurde die multifaktorielle Dimension von Produktionskrankheiten herausgearbeitet und anhand dieses Wissens Verbesserungsstrategien vorgeschlagen. Das Projekt wurde Ende November 2018 abgeschlossen und die Ergebnisse in Gent der Öffentlichkeit vorgestellt.
Neben Salmonellen bei Mastschweinen und der Neugeborenensterblichkeit in der Schweinezucht wurden auch Untersuchungen zu den Auswirkungen der Kokzidiose auf die Knochengesundheit von Masthähnchen durchgeführt. Kokzidiose ist eine Infektionskrankheit bei Masthähnchen, die durch Eimeria-Protozoen verursacht wird. Eimeria verwendet das Masthähnchen als Wirt, um sich zu vermehren. Dieser Reproduktionszyklus dauert ca. 7 Tage. Im Lebensverlauf von Masthähnchen steigt der Kokzidiosedruck im Alter von 17 bis 25 Tagen auf ein Maximum. Zur Bekämpfung der Kokzidiose werden chemische und ionophore Kokzidiostatika oder Kokzidiose-Impfstoffe eingesetzt. Trotz dieser vorbeugenden Maßnahmen sind die Masthähnchen weiterhin einem Kokzidiosedruck ausgesetzt.
Kokzidiose und Knochengesundheit
Das Vorhandensein von Eimeria im Darm von Masthähnchen führt zu einer Infektion der Darmwand. Das Immunsystem reagiert: Es entsteht eine Entzündungsreaktion, bei der T-Zellen, B-Zellen und andere Komponenten produziert werden. Einige dieser Komponenten wirken Pro-Osteoblasten/Anti-Osteoklasten, wodurch die Produktion von neuem Knochengewebe fortgesetzt wird. Andere Komponenten wirken Pro-Osteoklasten/Anti-Osteoblasten: In diesem Fall tritt eine Knochenresorption auf und der Knochen wird abgebaut. Die Beziehung zwischen dieser Entzündungsreaktion und dem Knochenabbau wurde bei Geflügel noch nicht bestätigt, aber bei anderen Tierarten nachgewiesen. In der unabhängigen europäischen Studie wurde jedoch nach Möglichkeiten gesucht, die Mobilität von Masthähnchen bei Kokzidiose zu verbessern. Einer der Wege ist Vitamin D. Die Wirkung von verschiedenen Gehalten und Quellen von Vitamin D3 wurde untersucht, unabhängig davon, ob eine Kokzidiose-Infektion vorliegt oder nicht.
Vitamin D
Unzureichendes Vitamin D3 im Futter (1000 IE/kg) führt in dieser Studie zu einer verringerten Mineralisierung von Femur und Tibia, niedrigen Serumgehalten an 25-OH-Vitamin D3 und dem schlechtesten Mobilitäts-Score. Eine höhere Dosis Vitamin D3 (7000 IE/kg) scheint dieses Problem nur teilweise zu kompensieren. Im Gegensatz dazu führt der Ersatz von Vitamin D3 durch Rovimix HyD (25-OH-Vitamin D3) zu einer signifikant höheren Knochenmineralisierung, höheren Serumgehalten an 25-OH-Vitamin D3 und einem besseren Mobilitäts-Score.
Wie wirkt sich eine Kokzidiose-Infektion auf die Knochengesundheit von Masthähnchen aus? Die Forschung zeigt, dass die Kokzidiose-Infektion zu einer geringeren Futteraufnahme, einem geringeren Wachstum, einer höheren Futterverwertung, einer Verringerung des Serumgehalts an 25-OH-Vit. D3 und einer verringerten Knochenmineralisierung führt.
Die Verwendung von Rovimix HyD ist effizienter, um den Serumgehalt an 25-OH-Vit. D3 zu erhöhen als die Verwendung einer höheren Dosis des herkömmlichen Vitamins D3 im Futter. Es führt außerdem zu einer besseren Knochenmineralisierung und einer besseren zootechnischen Leistung sowohl bei infizierten als auch bei gesunden Tieren. Dabei ist es wichtig, Rovimix HyD über einen ausreichend langen Zeitraum bereitzustellen: vom Start bis zur Mast.
Im europäischen Projekt wird die Relevanz wissenschaftlicher Forschung auch in der Praxis getestet. Zu diesem Zweck wurde in mehr als 15 Masthähnchenställen ein Vergleich zwischen dem klassischen Vitamin D3 und der Kombination aus Vitamin D3 + Rovimix HyD durchgeführt. Diese Praxisversuche bestätigen die obigen Schlussfolgerungen.
1,25-(OH)2-Vit. D3
In einem der Praxisversuche wurde die Verwendung von 1,25-(OH)2-Vit. D3 in Form von getrockneten Blättern von Solanum glaucophyllum gegen das klassische Vitamin D3 getestet. Dieser Metabolit von Vitamin D3 hat eine hormonelle Aktivität mit direktem Einfluss auf den Ca-P-Metabolismus. Dieser Versuch zeigt, dass keine verbesserte Mobilität auftritt und sogar noch mehr Fußballendermatitis festgestellt wurde....
Die Verwendung von getrockneten Blättern von Solanum glaucophyllum birgt auch ein gewisses Risiko: Das Produkt ist gesetzlich nur als Futtermittel zugelassen. Ein Antrag auf Registrierung als Zusatzstoff wurde von der EFSA wegen des Risikos für Zuchttiere (hormonales Produkt....) abgelehnt. Hintergrund ist das Risiko einer Hyperkalzämie. Dabei kann Calcium aus den Knochen entzogen werden, was natürlich zu weiteren Knochenproblemen führt.
Für getrocknete Blätter von Solanum glaucophyllum gibt es kein gesetzliches Maximum, obwohl 1,25-(OH)2-Vit. D3 bei Überschreitung der empfohlenen Dosis toxisch ist. Aus diesem Grund ist eine korrekte und homogene Dosierung von großer Bedeutung. Dies kann jedoch nicht analytisch kontrolliert werden, da die Analyse des Hormons 1,25-(OH)2-Vit. D3 im Futter nicht möglich ist. Dies stellt nicht nur ein Risiko für die Tiere dar, sondern birgt auch Risiken für die Mitarbeiter, die das Produkt in der Vormischung oder im Futter verarbeiten. Die Verwendung dieses Produktes ist daher nicht ungefährlich. Aus diesem Grund hat DSM bereits vor Jahren bewusst beschlossen, keine EU-Registrierung der 1,25-(OH)2-Vitamin D3-Komponente als Futtermittelzusatzstoff zu starten.
Weitere Informationen erhalten Sie von Ihrem Ansprechpartner bei DSM Nutritional Products NV.
Ing. A. Vandeweghe